Auf jeden Fall. Du brauchst absolut keine Vorerfahrung mit Breathwork, Achtsamkeitsübungen oder Meditation zu haben. Du erfährst von mir alle relevanten Infos zu Breathwork + Mindfulness.

In einer Session bewegt sich dein Nervensystem durch verschiedenste Zustände. Das autonome Nervensystem, das alle unbewussten Aktivitäten im Körper (wie Herzschlag, Atmung und Verdauung) steuert, hat zwei Hauptstränge: den Sympathikus, welcher für jegliche Aktivierung zuständig ist und den Parasympathikus, der für deine Entspannung notwendig ist. Beide Stränge sind immer aktiv, aber wechseln sich in der Intensität der Aktivierung ab - je nachdem, was du gerade erlebst und fühlst, was du gegessen hast, was du siehst und wie fokussiert du darauf bist, wie viel du dich bewegst,... UND wie du atmest.

Während wir zirkulierend atmen, mit unserer Aufmerksamkeit völlig präsent in unserem Körper sind und uns bei jeder Ausatmung bewusst entspannen, stimulieren wir unseren Vagusnerv, der es uns ermöglicht den Parasympathikus zu aktivieren, also auf gut Deutsch gesagt: um runter zu fahren. Der Vagusnerv ist unser längster Hirnnerv, läuft durch fast all unsere Organe und steuert dabei viele (sehr viele!) unserer Körperfunktionen. Ein gesunder Vagusnerv bzw. Vagustonus hilft dir dabei, ein flexibles Nervensystem zu haben - was wichtig ist, um auch bei Stress und in herausfordernden Situationen in Verbindung mit dir selbst zu bleiben und nicht zu lange in einem Stresszustand stuck bleibst.

Mit Conscious Connected Breathwork überfluten wir unseren Körper quasi mit Sauerstoff. Das führt automatisch zu einem geringeren CO2 Gehalt im Blut und somit zu einer kurzzeitigen Veränderung des pH-Wertes im Blut. Dadurch wird in unserem Gehirn ein Zustand erzeugt, der sich transiente Hypofrontalität (transient = temporär, hypo = weniger, frontalität = bezieht sich auf Frontallappen) nennt. Heißt so viel wie: der präfrontale Cortex (ein Teil des Frontallappens) wird weniger stark durchblutet und ist somit weniger stark aktiv. Der präfrontale Cortex regelt unter anderem unsere Fähigkeit, rational zu denken und Entscheidungen zu treffen. Das heißt, wie sich diese transiente Hypofrontalität bei dir bemerkbar macht, ist, dass du ein Gefühl von Leichtigkeit in deinen Gedanken erlebst. Viele Sportler kennen dieses Gefühl auch als Flow-Zustand oder Runners-High. Bei Breathwork + Mindfulness Sessions darfst dafür aber liegen bleiben ;) und völlig präsent damit im Körper sein.

Durch all diese Vorgänge wird außerdem die Ausschüttung von Neurotransmitter (wie Noradrenalin, Dopamin, Endorphine, Serotonin, Anandamid und Oxytocin) bewirkt und somit unser endokrines System beeinflusst, so dass es auch zur Ausschüttung von Hormonen kommt.

Last but not least, durchläuft unser Gehirn durch Interozeption und all das oben genannte während einer Breathwork + Mindfulness Session verschiedene Gehirnwellenzustände (Beta, Alpha, Theta, Delta und sogar Gamma). Anhand von EEG Messungen während Conscious Connected Breathwork Sessions sind die kanadische Neurowissenschaftlerin Satori Clark und einer meiner Breathwork Lehrer Edward Dangerfield gerade dabei hierzu mehr Studien zu veröffentlichen, die ich laufend mit euch teilen werde.

Nein. Atemübungen, die du aus Yoga kennst, fallen unter den Sammelbegriff Pranayama. "Pranayama" leitet sich zusammen aus "prana" = Atem/ Lebensenergie und "yama" = Kontrolle. Dabei geht es vor allem darum dein Nervensystem durch Atemübungen in einen gewünschten Zustand zu lenken - dich entweder zu beruhigen oder zu aktivieren.

Die Wim Hof Methode ist eine eigene Breathwork Methode, wo es zwar Überschneidungen mit Conscious Connected Breathwork gibt, aber trotzdem eigentlich nicht damit vergleichbar ist.

Sowohl bei Pranayama, als auch bei der Wim Hof Methode geht es darum, den Atem zu kontrollieren, während wir beim Conscious Connected Breathwork nur Ein- und Ausatmung miteinander verbinden, auf eine volle Einatmung und eine entspannte Ausatmung achten und den Atem nach einer gewissen Zeit auch einfach "übernehmen lassen". Bei Breathwork + Mindfulness geht es viel mehr um die psychologische Wirkung.

Um mehr darüber zu erfahren, lies hier weiter: Breathwork + Mindfulness

Ja, das stimmt. Das liegt an der Regulierung verschiedener Hirnareale, die wir durch bestimmte Atemübungen, wie z.B. dem Verbundenen Atem, hervorrufen. Eine Erklärung dafür bietet die transiente Hypofrontalitätstheorie**, die auch aus der Forschung des Flow-Zustandes bekannt ist: Das Areal des präfrontalen Cortex, der unter anderem für unsere analytischen und rationalen Gedanken, Entscheidungen, der Regulierung unserer Emotionen und auch dem inneren Kritiker zuständig ist, wird beim Verbundenen Atem etwas ruhiger. Dieses Phänomen ermöglicht es unserem Gehirn während Atemreisen anderen Arealen, wie z.B. dem limbischen System (das der Ursprung unserer Emotionen ist) mehr Aktivität zu geben.

Die Atmung schwingt uns außerdem auf Delta-, Theta- und niedrige Alpha -Gehirnwellen, was uns in tiefe Meditation oder Entspannung bringt. Die Kombination aus oben Genanntem und kraftvollen Neurotransmitter wie u.a. Dopamin, Endorphine, Serotonin und Anandamid, ermöglicht das Erleben von psychedelischen Zuständen.

* psychedelisch = das Bewusstsein verändernd; einen euphorischen, tranceartigen Gemütszustand hervorrufend (Definition von Duden)
**Transient= vorübergehend + Hypo= herunterreguliert + Frontality= Frontallappen

Meine Meinung zu online Breathwork Sessions ist sehr zwiegespalten und je mehr ich über das Nervensystem lerne, desto weniger resoniert es mit mir, Breathwork Session mit einer normalen Dauer von 60-75 Minuten online zu halten.
‍
Die Alternative, die ich hierzu anbiete, ist das 1:1 online Mindfulness Mentoring, bei dem wir den verbundenen Atem gezielt nur für einige Minuten anwenden und du durch meine Methodik, die sich stark an 'Focusing' anlehnt, trotzdem in eine spürbar tiefe Verbindung zu dir kommst.
‍
Für individuelle online Sessions, kannst du mir aber gern mal eine Mail schreiben und wir sehen uns gemeinsam an, was dir persönlich den größten Nutzen bringt.

Wie oft und in welchem Abstand du Breathwork Sessions machen "sollst", ist sehr individuell. Das hängt stark von deiner Intention und deinen zeitlichen und emotionalen Kapazitäten für Integration ab. Falls du hierzu spezifische Fragen hast, schreib mir gern.

Für diese Art von Breathwork gibt es Kontraindikationen, die zu beachten sind:

Epilepsie · Asthma · Diabetes · hoher, unkontrollierter Blutdruck · Herz-Kreislaufprobleme · Psychosen · Bipolare Störung · Osteoporose · Glaukom (Grüner Star) und Netzhautablösung · Aneurysmen · Schlaganfall · Schwangerschaft · Kürzliche Verletzungen oder Operationen

Falls eine oder mehrere dieser Kontraindikationen auf dich zutreffen und du trotzdem gerne mit mir arbeiten möchtest, kontaktiere mich gerne und halte ggf. Absprache mit einer:m Ärzt:in oder Therapeut:in deines Vertrauens.

Außerdem rate ich dir, dir in jedem Fall einen Breathwork Practictioner zu suchen, mit dem du in Resonanz gehst, der wirklich gut ausgebildet ist in Conscious Connected Breathwork, Wissen über das Nervensystem und Trauma hat und viel Selbsterfahrung mit dieser Art von Breathwork gemacht hat. All das ist wichtig, um dich sicher begleiten zu können und außerdem weiß, wo seine:ihre fachlichen Grenzen sind, um dich ggf. auch an einen anderen Experten weitervermitteln zu können. Achte bei der Wahl deines Breathwork Practiotioners auch darauf, dass sie:er dir genügend Zeit und Support für Integration gibt. Falls du nicht in Österreich bist, vermittle ich dich auch gerne an Breathwork Trainer meines Vertrauens in Deutschland, Schweiz, Italien, England, Portugal, Indien, Bali und Hong Kong. Meld dich dafür gern bei mir.